Kinderhandel

Früher gab es den Sklavenhandel. Dabei wurden Menschen gefangen und auf Sklavenmärkten verkauft. In der Antike waren es meist Kriegsgefangene, in der Neuzeit sehr oft Schwarze aus Afrika. Die Sklaven und Sklavinnen wurden dann für die verschiedensten Arbeiten eingesetzt.
Mittlerweile ist es verboten, mit Menschen zu handeln. Somit ist auch Kinderhandel verboten. Internationale Übereinkommen wie das des Europarates und von anderen Organisationen, tragen zur Bekämpfung des Menschenhandels bei.
Dennoch gibt es Kinderhandel. In manchen Gegenden werden Kinder geraubt, um dann verkauft zu werden. Viele von ihnen werden sexuell missbraucht, andere für verschiedene Arbeiten eingesetzt, wieder andere werden gezwungen, als Kindersoldaten und Kindersoldatinnen in Kriegen zu töten.
Manchmal verkaufen selbst Eltern ihre Kinder. Dies kann dann der Fall sein, wenn die Eltern nicht mehr wissen, wie sie ihre Kinder ernähren sollen. Vielen wird von Menschenhändlern und -händlerinnen versprochen, dass es die Kinder besser haben werden. Dies ist aber nicht der Fall. Sie werden genauso weiterverkauft und missbraucht wie geraubte Kinder.

UNICEF schätzt, dass pro Jahr 1,2 Millionen Kinder Opfer von Kinderhandel werden.
• Täglich werden weltweit mehr als 3.000 Kinder Opfer von Menschenhändlern.
• Allein in Asien werden mindestens eine Million Kinder jedes Jahr für die Prostitution missbraucht.
• Das Internet wird immer mehr zum Treffpunkt für Täter, die Bilder handeln und tauschen.
• Terre des Hommes zufolge werden jährlich rund 120.000 Frauen und Kinder aus Ost- und Südosteuropa in westeuropäische Länder verkauft.
• In Westeuropa kennt man bislang vor allem zwei Formen von Opfergruppen im Kinderhandel: Mädchen ab 12 Jahren, die in die Prostitution gezwungen werden. Und Mädchen und Buben, die für ihre „Besitzer“ betteln und stehlen müssen.
• Die illegale Adoption ist im Vormarsch: Jährlich werden bis zu 1.500 Babys und Kinder allein aus Guatemala in die USA und nach Europa verkauft.
Quellen: Terre des Hommes, UNICEF


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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