Kindersoldat/Kindersoldatin

Obwohl Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht als Soldaten bzw. Soldatinnen eingesetzt werden dürfen, gibt es laut UNO-Schätzungen davon weltweit etwa 300.000. Der Großteil lebt in Afrika.
Kinder werden entweder geraubt, oder es wird ihren Eltern versprochen, dass sie als Soldaten und Soldatinnen viel Geld verdienen können (Kinderhandel). Von Erwachsenen wird den Kindern beigebracht, wie sie mit Waffen umzugehen haben, sie werden oft unter Drogen oder Alkohol gesetzt, damit sie ihre Hemmungen verlieren, und sind vielfach Opfer sexueller Gewalt. Sie werden als Spione bzw. Spioninnen eingesetzt, zur Minenräumung oder um zu töten. Häufig können diese Kinder und Jugendlichen ihre schrecklichen Erlebnisse ein Leben lang nicht mehr vergessen. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF versucht, sie zu befreien, in Heimen zu betreuen und ihnen ein neues Leben zu ermöglichen.

China Keitetsi
wurde in Uganda geboren und geriet im Alter von acht Jahren in ein Rekrutierungslager der ugandischen Widerstandsarmee. Nach deren Sieg 1986 und einem wechselvollen Schicksal floh die 19-Jährige nach Südafrika. Um das Erlebte zu verarbeiten, schrieb China Keitetsi ihre Geschichte nieder. „Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr“ ist ein Appell, den Einsatz von Kindersoldaten und -soldatinnen zu ächten. Heute lebt China Keitetsi in Dänemark und hält Vorträge in ganz Europa.
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© Coalition to Stop the Use of Child Soldiers/terre des hommes
12. Februar: Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten – Red Hand Day
Jährlich am 12. Februar wird weltweit auf die Situation von Kindersoldaten und -soldatinnen aufmerksam gemacht. Die rote Hand steht für Nein zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindern und Jugendlichen in Kriegen.
www.redhandday.org


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
© Verlag Jungbrunnen, Wien, im Auftrag des österreichischen Bildungsministeriums