Chauvinismus

Viele sind stolz auf ihr Heimatland, manche auf die Landschaft, andere auf sportliche oder künstlerische Erfolge von Landsleuten. In Österreich sind viele stolz auf Wolfgang Amadeus Mozart, Bertha von Suttner oder Thomas Bernhard, weil diese Landsleute waren und große Leistungen erbracht haben. Wenn ein Land Fußballweltmeister wird, freuen sich viele in diesem Land und sind stolz auf ihre Mannschaft. Das nennt man auch Patriotismus.
Wenn dieser Stolz aber übersteigert wird und gleichzeitig die Leistungen von Menschen aus anderen Ländern schlecht oder verächtlich gemacht werden, so ist das Chauvinismus. Chauvinisten und Chauvinistinnen fühlen sich auf Grund der Zugehörigkeit zu ihrer Nation als etwas Besseres. Sie meinen, allein deswegen den anderen überlegen zu sein.

Nicolas Chauvin
In dem französischen Lustspiel La cocarde tricolore des Brüderpaares Hippolyte und Théodore Cogniard aus dem Jahr 1831 ist der Rekrut Nicolas Chauvin eine Figur, die eine extrem patriotische Haltung einnimmt. Davon leitet sich der Begriff Chauvinismus ab. Es kann sein, dass Chauvin wirklich existierte, Soldat unter Napoleon war und durch seinen übertriebenen Eifer auffiel.


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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