Autoritäres System

Ein Land, das demokratische Mindeststandards (Demokratie) nicht erfüllt, wird als autoritäres Land bezeichnet, das Regierungssystem dieses Landes ist ein autoritäres System. Autoritäre Systeme waren kommunistische (z.B. Jugoslawien unter Tito von 1945–1980) und faschistische Staaten (z.B. Italien unter Mussolini von 1922–1943, Österreich von 1933–1938 oder Spanien unter Franco 1939–1975). Auch heute gibt es noch viele autoritäre Systeme, z.B. in Kuba, China oder Saudi-Arabien.
In autoritären Systemen kontrolliert der Staat nicht alle gesellschaftlichen Bereiche, sondern es gibt gewisse, wenn auch nur sehr kleine Freiheiten für Bürger und Bürgerinnen oder für bestimmte Institutionen (z.B. die Reisefreiheit im titoistischen Jugoslawien oder Sonderregelungen für die katholische Kirche im faschistischen Italien). Wie totalitäre Systeme (Totalitarismus) üben auch autoritäre Systeme Terror aus, unterdrücken politische Gegner und Gegnerinnen und setzen Gewaltmaßnahmen ein, um bestehen zu können.

Autoritär
Es gibt Menschen, die nur ihre eigene Meinung zulassen.
Das nennt man autoritär.
Auch Regierungen können so sein.
Dann bedeutet autoritär, dass nur Parteien mit der gleichen Meinung erlaubt sind.
Bürger und Bürgerinnen dürfen nicht in der Politik mitreden.
Außerdem dürfen die Medien nichts Kritisches über die Regierung schreiben.
Sie dürfen nicht darüber schreiben, was nicht passt.
Zum Beispiel regiert eine Diktatur autoritär.
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Aus: www.rechtleicht.at/lexikon – Erklärungen zur Politik in leicht verständlicher Sprache


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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