Friedenstruppe

In vielen Regionen der Welt gibt es Kriege. Oft herrscht aber auch nach Kriegsende noch kein stabiler Frieden, weil die verfeindeten Gruppen oder Länder noch nicht zufrieden sind und deshalb die Gefahr besteht, dass der Krieg erneut begonnen wird.
Um in solchen Situationen den Frieden zu sichern, gibt es internationale Friedenstruppen. Das sind Soldaten und Soldatinnen aus unterschiedlichen Ländern (nicht aber aus den verfeindeten), die im betreffenden Gebiet für Ruhe und Ordnung sorgen, humanitäre Hilfe leisten und damit den Wiederaufbau ermöglichen.
Friedenstruppen werden jeweils nach einem entsprechenden Beschluss durch den UNO-Sicherheitsrat entsandt. Die Mitglieder der Friedenstruppen der UNO tragen blaue Helme – deshalb nennt man sie auch Blauhelme. Dadurch können sie von anderen Soldaten und Soldatinnen unterschieden werden.
Seit vielen Jahren beteiligen sich österreichische Soldaten und Soldatinnen an solchen Friedenstruppen. Schon in den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren sie in Zypern oder auf den Golanhöhen (zwischen Syrien und Israel) im Einsatz. Österreichische Bundesheer-, Polizei- und Milizangehörige sind z.B. auch im Kosovo tätig.

EUFOR (European Union Force)
Die meisten Einsätze von Friedenstruppen werden durch die Vereinten Nationen unternommen, in anderen Fällen wird z.B. der Europäischen Union die Verantwortung für friedenserhaltende oder friedensschaffende Maßnahmen übertragen.
2003 wurde die EUFOR gebildet. Das ist die Militärstreitmacht der Europäischen Union. Ziel der EUFOR ist es, in Krisengebieten Aktivitäten für den Frieden zu setzen.


Von 1974 bis 2013 überwachten österreichische Blauhelme auf den Golanhöhen die Einhaltung des Waffenstillstandes zwischen Syrien und Israel
Von 1974 bis 2013 überwachten österreichische Blauhelme auf den Golanhöhen die Einhaltung des Waffenstillstandes zwischen Syrien und Israel


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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