Fundamentalismus

Als Fundamentalismus bezeichnet man eine Strömung innerhalb einer Religionsgemeinschaft, die nur die eigene Glaubensüberzeugung – die eigene Wahrheit – zulässt. Alle anderen Religionen werden abgelehnt.
Fundamentalismus gibt es in nahezu allen Religionsgemeinschaften. FundamentalistInnen berufen sich dabei stets auf die eigene Glaubenslehre – z.B. auf den Koran (Muslime im Islam), die Bibel (Christen/Christinnen im Christentum) oder den Talmud (Juden/Jüdinnen im Judentum). Teilweise wird auch mit Gewalt versucht, Andersgläubige zu bekehren und dem Fundamentalismus zum Durchbruch zu verhelfen. Während der Kreuzzüge im Mittelalter wollte die katholische Kirche ihren Glauben im Nahen Osten verbreiten.
Manchmal wird der Glaube aber nur zum Vorwand genommen, um die eigenen Ideen und Machtansprüche durchzusetzen oder zu verteidigen. So beruft sich die Terrororganisation Al Kaida zwar auf den Islam, eigentlich geht es dabei aber nicht um Religion, sondern darum, andere Länder oder Menschen zu terrorisieren (Terrorismus).


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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