Zensur

Das lateinische Wort censura heißt auf Deutsch Prüfung oder Beurteilung. Der Begriff Zensur (oder Zensuren) wird deshalb auch manchmal für Schulnoten verwendet.
In der Politik meint man mit Zensur Einschränkung. Dies trifft vor allem auf Medien zu. Wenn von Zensur in den Medien die Rede ist, bedeutet dies, dass jemand Artikel oder Berichte vor ihrer Veröffentlichung prüft und dann jene Teile herausnimmt oder ändert, die dieser Person bzw. Institution nicht passen.
Manche Diktaturen überwachen die Medien in ihrem Land sehr genau, und es darf nur das veröffentlicht werden, was den Herrschenden auch passt. Deshalb werden in Diktaturen oppositionelle Zeitungen verboten und es wird nicht über Dinge berichtet, die ein negatives Bild auf die Herrschenden werfen würden. Demonstrationen oder Unruhen werden totgeschwiegen, manchmal wird auch der Zugang zum Internet massiv eingeschränkt und über alltägliche Ungerechtigkeiten und Verletzungen von Menschenrechten wird nicht berichtet.
Mit Zensur soll der Eindruck erweckt werden, dass in einem Land alles zum Besten steht und dass es keine Probleme gibt. Vor allem soll das Regime in ein gutes Licht gerückt werden.
In demokratischen Ländern herrscht Meinungs- und Informationsfreiheit. Zensur steht im Widerspruch zu diesen Grundrechten.


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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