Holocaust

Das altgriechische holokautoma bedeutet so viel wie vollständig Verbranntes oder Brandopfer. Mit dem Begriff Holocaust bezeichnet man die Vernichtung von Juden und Jüdinnen im Nationalsozialismus. Häufig wird dafür auch der Begriff Schoah verwendet (Antisemitismus).
Die nationalsozialistische Herrschaft dauerte in Deutschland von 1933–1945 und in Österreich von 1938–1945. Ihr wichtigstes Ziel war die Ausrottung der Juden und Jüdinnen. Diese wurden vom NS-Regime als „Untermenschen“ eingestuft, deren Leben „nicht lebenswert“ sei. Deshalb wurde bei der Wannseekonferenz im Jänner 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen. Die Ermordung von jüdischen Menschen begann aber schon früher.
Nach der Wannseekonferenz wurden Vernichtungslager gebaut (das bekannteste davon war Auschwitz-Birkenau, andere waren z.B. Treblinka, Sobibor, Chelmno, Belzec und Majdanek), in die Juden und Jüdinnen aus allen von den Nazis besetzten Gebieten transportiert wurden (das waren die Deportationen). Jüdische Menschen aus Griechenland wurden ebenso deportiert wie solche aus Norwegen, Frankreich oder Polen und selbstverständlich auch Juden und Jüdinnen aus Österreich (Österreich hieß damals Ostmark). In den Vernichtungslagern wurden sie gezwungen, sich zu entkleiden, und anschließend wurden sie mit dem Giftgas Zyklon-B ermordet. Die Leichen wurden in Krematorien (Verbrennungsöfen) verbrannt.
Massentötungen fanden aber auch an anderen Orten statt, die größte in Babi Yar bei Kiew in der heutigen Ukraine. Dort wurden zwischen 29. und 30. September 1941 fast 35.000 jüdische Menschen umgebracht und Zehntausende weitere in den folgenden Wochen.
Insgesamt ermordeten die NationalsozialistInnen etwa 6 Millionen Juden und Jüdinnen, davon etwa 65.000 aus Österreich. Auch andere Gruppen wurden als minderwertig und ihr Leben als „nicht lebenswert“ eingestuft: in erster Linie Roma und Sinti (von diesen wurden etwa 500.000 ermordet) und Menschen mit Behinderung, die in sogenannten Euthanasie-Anstalten getötet wurden.