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Murer-Prozess in Graz

Franz Murer wurde auf Initiative Simon Wiesenthals 1963 wegen „Tötung und Misshandlung mit Todesfolge von sowjetischen Juden als leitender Angehöriger des Gebietskommissariats Wilna“ vor Gericht gestellt.

Trotz der Faktenlage und Zeugenaussagen, in denen von Murers Beteiligung an der Ermordung von Juden und Jüdinnen des Ghettos Wilna (Vilnius, Hauptstadt von Litauen) berichtet wurde, sprach ein Geschworenengericht ihn im Juni 1963 frei.
Der im Gerichtsaal bejubelte Freispruch und die vom Gericht zugelassen Demütigungen, welche die Zeuginnen und Zeugen während des Prozesses ertragen mussten, sorgten für Aufsehen im In- und Ausland.
In der Umgebung des Landesgerichts Graz sollen die Blumengeschäfte leergekauft gewesen sein, weil Murer zum Freispruch Sträuße überreicht wurden. „Rosen für den Mörder“ ist in diesem Sinn der Titel einer 2017 erschienenen Biografie „Die zwei Leben des SS-Mannes Franz Murer“.
2018 behandelt der Spielfilm „Murer – Anatomie eines Prozesses“ (empfehlenswert ab 14 Jahren) die Ereignisse rund um das Gerichtsverfahren.

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