Gedenkstätte

Es gibt Denkmäler und Gedenkstätten. Beide helfen, sich an bestimmte Ereignisse oder Personen zu erinnern. Von Gedenkstätte spricht man, wenn nicht nur an ein Ereignis erinnert wird, sondern auch daran, dass jene, an die dort gedacht wird, eines gewaltsamen Todes starben. Es gibt z.B. die Gedenkstätte Mauthausen in Oberösterreich, wo an die mehr als 100.000 Menschen erinnert wird, die im NS-Konzentrationslager Mauthausen ermordet wurden. Oder Hartheim (ebenso in Oberösterreich), wo in dieser Zeit etwa 30.000 Menschen mit Behinderung umgebracht wurden (Euthanasie).
Meistens, aber nicht immer, sind Gedenkstätten am Ort der Verbrechen eingerichtet. Eine Ausnahme ist z.B. Yad Vashem, eine Gedenkstätte in Israel zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust.
Oft gibt es Widerstände gegen die Errichtung von Denkmälern, die an grausame Ereignisse der Vergangenheit erinnern. Dies deshalb, weil es leichter ist, die schönen Geschehnisse der Vergangenheit im Gedächtnis zu behalten, und nicht so einfach, auch die dunklen Seiten der Vergangenheit zu sehen.
Es gibt auch Gedenkstätten zur Erinnerung an Opfer großer nicht-politischer Katastrophen. Am 11. November 2000 starben bei einem Seilbahnunglück in Kaprun mehr als 150 Menschen. An diese Opfer erinnert eine Gedenkstätte in Kaprun.

KZ-Gedenkstätten
In Mauthausen (Oberösterreich) befindet sich die größte und bekannteste Gedenkstätte in Österreich. Es gibt aber in jedem Bundesland Orte der Erinnerung. Überall finden sich Spuren nationalsozialistischer Verbrechen. Oft bemühen sich Personengruppen in der Region um die Erforschung, Bekanntmachung und Betreuung solcher Gedenkstätten.
www.mauthausen-memorial.at


Denkmal in der Gedenkstätte Yad Vashem, das an die Deportationen während des Holocaust erinnert
Denkmal in der Gedenkstätte Yad Vashem, das an die Deportationen während des Holocaust erinnert


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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