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Metallerstreik zu Beginn des „Goldenen Zeitalters“ der Sozialpartnerschaft

Anfang der 1960er-Jahre etabliert sich die Sozialpartnerschaft immer mehr als Verhandlungspartnerschaft. 1962 gibt es dennoch einen großen Streik.

Die Gründung von Unterausschüssen der Paritätischen Kommission sind wichtig für die Sozialpartnerschaft. Beispielsweise wird durch das Raab-Olah Abkommen – benannt nach Gewerkschafts-Präsident Franz Olah und Wirtschaftskammer-Präsident Julius Raab – 1962 ein eigener Unterausschuss für Lohnfragen geschaffen. Außerdem will man mit diesem Abkommen den Arbeitsmarkt für Menschen aus dem Ausland öffnen, denn die österreichische Wirtschaft braucht Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen.
Vor allem die Errichtung des Beirats für Wirtschafts- und Sozialfragen 1963 als einen weiteren Unterausschuss ermöglicht ein noch breiteres Handlungsfeld.

Als Anfang des „Goldenen Zeitalters“ der Sozialpartnerschaft gelten das Ende der 1950er-Jahre und der Beginn der 1960er-Jahre. Dennoch wird genau in dieser Zeit die „Harmonie“ zwischen den Sozialpartnern durch einen Streik gestört: Vom 9. bis zum 12. Mai 1962 streiken rund 200.000 Metallarbeiter und Metallarbeiterinnen (ungefähr 5.2 Millionen Streikstunden). Es ist einer der größten Streiks der Zweiten Republik. Die Streikenden fordern Lohnerhöhungen, arbeitsrechtliche Verbesserungen und die Abschaffung der für Frauen benachteiligenden Lohngruppen. Die Streikenden erreichen in allen Anliegen zumindest Teilerfolge.

Insgesamt gibt es in Österreich aber nach der ersten Hälfte der 1960er-Jahre nur wenige Streiks mit hoher Beteiligung. Erst 1973 gibt es wieder einen großen Streik: Über 75.000 Lehrerinnen und Lehrer wollen ihre Gehaltsforderung durchsetzen (rund 800.000 Streikstunden). Das Ergebnis ist ein Kompromiss bei den Gehaltsverhandlungen.

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