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Österreichischer Science-Fiction-Nachkriegsfilm

Der Umgang Österreichs mit seiner Vergangenheit bzw. die Verdrängung der Mittäterschaft an NS-Verbrechen prägte das Filmschaffen nach Ende des Zweiten Weltkriegs.

Nach den Schrecken der nationalsozialistischen Diktatur und des Kriegs versuchte die Filmindustrie ein beschönigendes Bild von Österreich zu zeichnen (u. a. Heimatfilme mit viel Musik und idyllischen Naturszenen). Die Beteiligung der österreichischen Bevölkerung an den verbrecherischen Taten der NS-Zeit wurde nicht thematisiert und der „Opfermythos“ in Anlehnung an die Moskauer Deklaration in der filmischen Darstellung verstärkt. Die einseitige Geschichtserzählung erfolgte zum Teil mit staatlicher Beteiligung.

Ein Beispiel dafür ist der Film „1. April 2000“: Die österreichische Regierung gab diesen Science-Fiction-Film zur Identitätsstiftung und als Propagandainstrument 1952 in Auftrag. Einerseits wollte man österreichische Kunst, Kultur, Sehenswürdigkeiten, Landschaften und bedeutende Persönlichkeiten nach außen präsentieren, andererseits auch das Vertrauen der Bevölkerung in die eigene Identität stärken. Durch die nostalgischen und teilweise geschichtsfälschenden Darstellungen sollten die Österreicherinnen und Österreicher als besonders friedfertiges Volk ausgewiesen werden. Außerdem war der Film eine Kritik an der fortdauernden Besatzung, da in der Handlung im fiktiven Jahr 2000 die vier Besatzungsmächte noch immer in Österreich stationiert sind und die Forderung nach der Unabhängigkeit besteht.

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