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Der Schilling vulgo Alpendollar

1925 wird der Schilling statt der Krone als Währung eingeführt.

Nach dem Ersten Weltkrieg führt die schlechte Wirtschaftslage zu einer steigenden Arbeitslosigkeit und die hohe Inflation zu Preiserhöhungen für Lebensmittel, Kohle, Kleidung und vieles mehr. Durch Staatskredite nimmt die in Umlauf gebrachte Geldmenge in Österreich zu. Das führt zu einer Geldentwertung und macht eine neue Geldpolitik notwendig: Am 1. Jänner 1925 tritt das Schillingrechnungsgesetz in Kraft. Der Schilling ersetzt als neue Währung die Krone mit einem Umrechnungskurs von 1 Schilling für 10.000 Kronen. Er entwickelt sich zu einer der stabilsten Währungen Europas und wird bald im Volksmund als „Alpendollar“ bezeichnet.
Zur Erreichung dieser Stabilität setzt man auf eine Verminderung umlaufender Geldmengen sowie auf eine strikte und weitreichende Sparpolitik (Bedingung der Genfer Protokolle von 1922). Dabei kommen die Investitionen zu kurz und immer mehr Menschen sind von Arbeitslosigkeit betroffen. So wird die österreichische Bevölkerung von der Weltwirtschaftskrise ab 1929 besonders hart getroffen.

Während der Zugehörigkeit Österreichs zum Deutschen Reich (1938-1945) wird der Schilling von der Reichsmark abgelöst. Danach gibt es bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002 wieder den Schilling, ein Identitätsmerkmal für die Österreicherinnen und Österreicher. 1997 zeigt das Volksbegehren  für eine „Schilling-Volksabstimmung“, dass sich manche nicht vom Schilling trennen wollen (ungefähr 250.000 Menschen unterschreiben).

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