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Proteste von Prag über Paris bis Palo Alto und im Pazifischen Raum

Gesellschaftliche Unzufriedenheit und Missstände einerseits, Aufbruchsstimmung vor allem unter Jungen andererseits, finden 1968 in mehreren Ländern Ausdruck in unterschiedlichsten Protesten.

Der sogenannte Prager Frühling prägt 1968 das politische Geschehen in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR): Die kommunistische Führung des Landes will mit Reformen eine Demokratisierung durchsetzen. Weite Teile der Bevölkerung unterstützen dieses Programm.
Die ČSSR ist Mitglied des Warschauer Pakts – einem Militärbündnis unter Führung der Sowjetunion (UdSSR). Um den Reformprozess zu stoppen, marschieren Truppen des Warschauer Pakts im August in die Tschechoslowakei ein. Viele Menschen protestieren dagegen, fast 100 sterben bei oder infolge der gewaltsamen Niederschlagung.

Auch in Frankreich gibt es 1968 weitreichende Proteste. Die Besetzung der Universität Paris-Sorbonne durch Studierende, Streiks mit mehreren Millionen Teilnehmenden, Fabrikbesetzungen bestimmen den „Mai 1968“. Erreicht werden u.a. Lohnerhöhungen, eine Arbeitszeitverkürzung und eine Neuwahl noch im selben Jahr.

Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg finden in vielen Ländern, vor allem aber in den Vereinigten Staaten (USA) statt. 1968 wird der Druck der Öffentlichkeit auf die US-Regierung immer größer.

Die Gründe für die Proteste der Achtundsechziger-Generation waren von Land zu Land verschieden. Widerstand gegen den Vietnamkrieg, Kritik an der mangelhaften Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit oder Unzufriedenheit mit der Gesellschaft im Allgemeinen zeigten sich auch schon vor 1968 und reichten teilweise bis in die 1970er-Jahre.

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