Nationalratswahl

Die 183 Abgeordneten des Nationalrates werden alle fünf Jahre neu gewählt. Dies wurde 2007 beschlossen (bis dahin betrug die Legislaturperiode nur vier Jahre). Wahlen können auch früher, dürfen aber keinesfalls später stattfinden. Vor Ablauf der fünfjährigen Legislaturperiode (Gesetzgebungsperiode) finden dann Wahlen statt, wenn die Bundesregierung ihren Rücktritt erklärt oder wenn ihr vom Nationalrat das Misstrauen ausgesprochen wird (Misstrauensantrag) und keine neue Regierung gebildet wird.
www.bmi.gv.at/wahlen

BEISPIEL NATIONALRATSWAHL 2019
Stimmenstärkste Partei wurde die ÖVP mit 37,5 % der gültig abgegebenen Stimmen. Die SPÖ wurde mit 21,2 % zweitstärkste Partei, gefolgt von der FPÖ mit 16,2 %, den Grünen mit 13,9 % und den NEOS mit 8,1 %. Andere Parteien scheiterten an der Vierprozenthürde.
Entsprechend den Stimmanteilen wurden die Mandate errechnet: Die ÖVP bekam 71 Mandate (38,8 % der Mandate), die SPÖ erhielt 40 Mandate (21,9 %), die FPÖ 31 (16,9 %), die Grünen 26 (14,2 % der Mandate) und die NEOS 15 (8,2 %).
Die Mandatsermittlung erfolgte auf drei Ebenen: zuerst in 39 Regionalwahlkreisen (z.B. gibt es davon fünf in Tirol), dann in neun Landeswahlkreisen (diese entsprechen den Bundesländern) und schließlich in einem Bundeswahlkreis.


Reinhold Gärtner: Politiklexikon für junge Leute (unter Mitarbeit von Sigrid Steininger), www.politik-lexikon.at
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