Zivilisation

Mit dem Begriff Zivilisation meint man die Entwicklung des Zusammenlebens von Menschen, die zu einem möglichst friedlichen und aggressionsfreien Miteinander führen soll. Eine Grundlage dafür ist die Achtung der Grund- und Menschenrechte.
Ausdruck der Zivilisation ist die Ausbildung bestimmter Verhaltensweisen in einer Gesellschaft (z.B. Schamgefühl oder Peinlichkeitsschwellen oder aber auch das Gewissen). Ein zivilisierter Umgang miteinander bedeutet, dass man anderen mit Achtung und Würde gegenübertritt und dabei nicht beleidigend oder verletzend handelt.
Zur Zivilisation gehört auch technischer oder wissenschaftlicher Fortschritt. Jede Generation kann dabei auf die Errungenschaften früherer Generationen aufbauen. Nicht alles, was neu erfunden oder entdeckt wird, gilt aber tatsächlich auch als zivilisatorischer Fortschritt. Die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen bedeutet vielleicht einen technischen Fortschritt, ob damit aber eine positive Weiterentwicklung der Zivilisation erreicht wurde, ist mehr als fraglich.
Zur Zeit des Kolonialismus wurde Zivilisation anders gesehen. Damals meinten die Kolonialmächte, dass nur sie die richtige Lebensweise hätten und in eroberten Ländern „unzivilisierte“ Menschen leben würden, die man rasch missionieren müsse. Ihnen sollten die – meist europäischen – Lebensweisen anerzogen werden.