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Diskussionen rund um Südtirol

Die Siegermächte des Ersten Weltkrieges entscheiden, dass Südtirol an Italien abgetreten werden muss. Es folgen viele – zum Teil auch gewalttätige – Auseinandersetzungen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wird im Vertrag von Saint-Germain-en-Laye Tirol geteilt, Südtirol kommt zu Italien. Die Hoffnung auf Autonomie für Südtirol wird durch die Machtergreifung des Faschismus 1922 zunichte gemacht; es beginnt eine Politik der Assimilation gegenüber der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung. Um den Konfliktherd Südtirol zu beseitigen, vereinbaren die beiden Diktatoren Hitler und Mussolini 1939 das Optionsabkommen. Die Südtiroler und Südtirolerinnen stehen damit vor der zermürbenden Wahl: entweder ins Deutsche Reich auswandern oder ohne Minderheitenschutz in Südtirol verbleiben. Rund 85 Prozent entscheiden sich für die Auswanderung.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges schließen Italien und Österreich 1946 das Gruber-De-Gasperi-Abkommen, mit dem die deutschsprachigen (später auch ladinischsprachigen) SüdtirolerInnen eine Reihe von Minderheitenrechten erhalten. Diese werden allerdings nur sehr schleppend verwirklicht, zum Teil auch sabotiert.

Mit Erreichen der vollen Handlungsfähigkeit dank des Staatsvertrags von 1955 schaltet sich Österreich verstärkt als Schutzmacht Südtirols ein und bringt 1960 mit Außenminister Bruno Kreisky das Südtirolproblem vor die UNO. Italien und Österreich werden aufgefordert, zu verhandeln. Die Verhandlungen zwischen Italien und Österreich führen 1972 zum Zweiten Autonomiestatut mit einer weitgehenden Autonomie. 1992 erklären Österreich und Italien vor der UNO, dass der Streit über Südtirol beigelegt ist.

Heute wird Südtirols Autonomie mit seinen drei offiziellen Sprachgruppen (Deutsch, Ladinisch, Italienisch) als Modell präsentiert, wie Minderheitenkonflikte friedlich gelöst werden können.

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