Geschlechtsspezifische Gewalt
Geschlechtsspezifische Gewalt bezeichnet Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen umfasst laut der UN-Declaration on the Elimination of Violence against Women alle Gewalthandlungen, durch die Frauen körperlicher, sexueller oder psychischer Schaden bzw. Leid zugefügt werden. Eine Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte aus dem Jahr 2014 zeigt auf, dass ein Drittel aller Frauen in der EU seit ihrer Jugend körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt hat. In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (erlebt ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen – laut Statistik Austria, 2021 sind es nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung.
Obwohl die Gewalt in den meisten Fällen Frauen und Mädchen betrifft, darf nicht vergessen werden, dass auch Buben und Männer Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt werden.
Häusliche Gewalt macht einen großen Teil dieser Gewalthandlungen aus:
2023 wurden in Österreich von der Polizei 15.115 Betretungs- und Annäherungsverbote verhängt.
24.330 Opfer häuslicher Gewalt in Gewaltschutzzentren oder Interventionsstellen betreut.
Rund 79% % der Betreuten waren Frauen und Mädchen, 91 % der Tatausübenden waren männlich.