Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, ESVP

In der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) zu fördern. In diesem Rahmen entstand (mit dem Vertrag von Maastricht) die ESVP. Ziel der ESVP sind Krisenbewältigung, Konfliktvermeidung und auch Kampfeinsätze auf internationaler Ebene.
Ausgangspunkt waren die 1990er-Jahre, in denen das ehemalige Jugoslawien in mehrere Einzelstaaten zerfiel. Teilweise sehr brutale Kriege am Balkan waren die Folge. Die EU konnte damals zur Konfliktlösung noch nichts Entscheidendes beitragen.
Ein wichtiger Teil der ESVP sind die Petersberger Aufgaben. Diese wurden 1992 in der Petersberger Erklärung festgelegt: humanitäre Aktionen, friedenserhaltende Maßnahmen und Kampfgruppeneinsätze für das Krisenmanagement.
Mehrere Ausschüsse arbeiten in der ESVP zusammen: das Politische und Sicherheitspolitische Komitee (PSK), der Militärausschuss (EUMC) und der Militärstab der EU (EUMS). In Helsinki wurde 1999 festgelegt, dass die EU im Stande sein sollte, innerhalb von 60 Tagen Streitkräfte mit 60.000 Personen aufzustellen.
Im Rahmen der ESVP wurden mittlerweile mehrere Aktionen durchgeführt: So sind seit 2003 Einheiten in Bosnien-Herzegowina tätig (seit Dezember 2005 befinden sich dort EUFOR Truppen; Friedenstruppe). 2005 waren Einheiten in der Demokratischen Republik Kongo. Andere sind im Kosovo oder in Afghanistan (dort z.B. zur Ausbildung afghanischer Polizeieinheiten) stationiert.