Kalter Krieg

Im Zweiten Weltkrieg konnten die Alliierten (das waren Frankreich, Großbritannien, die UdSSR und die USA) den Nationalsozialismus besiegen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verhandelten die verantwortlichen Politiker und Politikerinnen dann über eine Neuordnung Europas. Es wurde festgelegt, wer in welchen Ländern Einfluss haben sollte, es kam zu einer Zweiteilung Europas. Auf der einen Seite entstanden die westlich liberalen Demokratien (z.B. die Bundesrepublik Deutschland, Italien, Frankreich oder Großbritannien), das nannte man Westeuropa. Auf der anderen Seite wurden kommunistische Regierungen gebildet (z.B. in Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei oder in Rumänien), bekannt als Osteuropa. Jede der beiden Gruppen glaubte, selbst die beste Politik zu machen, und versuchte, die andere zu übertreffen. Es entstanden zwei Blöcke: politisch die Europäische Gemeinschaft (die Vorläuferin der EU) und der sogenannte Ostblock, die Länder unter Einfluss der Sowjetunion (UdSSR). Militärisch entstand in Westeuropa die NATO (North Atlantic Treaty Organization), der viele westeuropäische Länder und die USA angehörten, und in Osteuropa der Warschauer Pakt. Wirtschaftlich gab es in Westeuropa die Europäische Gemeinschaft und die EFTA (European Free Trade Association), in Osteuropa den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW bzw. COMECON).
Beide, die westeuropäischen und die osteuropäischen Staaten, rüsteten stark auf, um die gegnerische Seite zu beeindrucken und um im Ernstfall für Angriffe gerüstet zu sein. Das nannte man Kalter Krieg (oder Ost-West-Konflikt). Kalter Krieg deshalb, weil kein richtiger Krieg geführt wurde, aber auch von Zusammenarbeit keine Rede sein konnte.
Kriege zwischen kommunistischen und nichtkommunistischen Staaten wurden aber an anderen Orten der Welt geführt. Diese nannte man Stellvertreterkriege. Die bekanntesten waren der Koreakrieg zwischen dem Norden und dem Süden Koreas (1950–1953) und der Krieg in Vietnam, wo bis 1954 Frankreich und anschließend die USA gegen Vietnam kämpften. Der Vietnamkrieg dauerte bis 1975.
Heute ist der Kalte Krieg längst vorbei. Das Ende kam mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in Europa zwischen 1989 und 1991.